Fahrt zu unserer Partnergemeinde La Verrie mit Abstecher nach Paris vom 16.8. bis zum 23.8.2018
Auch dieses Jahr verbrachten wir wieder wundervolle Tage in unserer Partnergemeinde La Verrie.
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Mittwoch 15. August
Die Vorbereitungen für die Fahrt in unsere Partnergemeinde La Verrie laufen schon seit Monaten: Programm in Paris, notwendige Reservierungen, Geschenke für die Partnergemeinde und das dortige Komitee, alles wird in den letzten Wochen ausführlich und endgültig besprochen.
Das Komitee Freundeskreis La Verrie trifft sich heute bereits um 22.30 Uhr am Germaringer Hof, um die Lebensmittel für die geplanten Picknicks zu sichten und zu überlegen, wie der Bus am besten geladen wird. Nach und nach laufen die Mitfahrer am Germaringer Hof ein. Diesmal ist das Wetter mit uns im Bund, es ist nach wie vor in keiner Weise mit Regen zu rechnen (wie vor 4 Jahren!) Pünktlich um 23.30 Uhr biegt der Bus um die Ecke. Alles Gepäck und die gesamte Verpflegung müssen im Gepäckraum verstaut werden, weil in diesem Jahr kein Hänger mitfährt.
Im Bus werden noch einige Informationen zu unserer Reise auf den Plätzen verteilt und im Unterdeck wird mit einiger Mühe tatsächlich alles verstaut. Jeder macht es sich noch auf seinem reservierten Platz einigermaßen bequem und so können wir pünktlich um 0.00 Uhr starten.
Donnerstag 16. August
Auf Grund der späten Abfahrt kehrt ziemlich bald Ruhe auf den Plätzen ein. Der erste Halt findet schon auf französischem Boden statt, da zeigt die Uhr bereits kurz vor 5 Uhr. Der Frühstückshalt - ein ganzes Stück vor Paris - gegen 8 Uhr wird von allen begrüßt, jedoch dauert es noch eine kleine Weile, bis alles Notwendige aus dem Gepäckraum geladen und aufgebaut ist. Für alle Geschmäcker ist etwas dabei und so fahren wir gestärkt weiter. Wie geplant steigen wir nach der nochmals ca. zweistündigen Fahrt an der Île de la Cité mitten in Paris aus und haben jetzt gut 2 Stunden Zeit.
Die Insel quillt förmlich über von Touristen. Allein die Schlange vor "Notre Dame" ist nicht nur gefühlt 100 m lang. Auch im Innern der Kathedrale bewegen sich langsam vorschiebende Menschenmassen im gleichen Tempo wie die Schlange davor. Natürlich ist die große Kirche überaus sehenswert. Allein die Fenster in ihrer bunten Vielfalt sind ein Genuss zu Anschauen. Auch die Größe der Kirche ist immens. Fünfschiffig. 128m lang, 33m hoch. Beeindruckend. Nach der Besichtigung, die aufgrund der Menschenmengen schon eine Weile dauert, kann man noch über die Insel bummeln. Überall Touristen, aber abseits der Kathedrale werden es weniger. Weitere große Gebäude wie z.B. der Justizpalast oder auch der Blumenmarkt sind sehenswert. Und vor allem findet man an jeder Ecke Touristenläden, Brasseries und Cafés. Es wird hier niemand verhungern! Allerdings - die Preise sind erwartungsgemäß gesalzen.
Der Bus sammelt uns an vereinbarter Stelle wieder auf und es geht weiter zur Schifffahrt auf der Seine, die in unmittelbarer Nähe des Eiffelturms startet. Ebenfalls sehr interessant, auf dem Fluss an mächtigen Bauten wie Louvre und Musée d'Orsay vorbeizufahren und auch die Île de la Cité und die danebenliegende Île Saint-Louis noch einmal vom Wasser aus zu sehen. Nach der Schifffahrt wiederholen wir einen Höhepunkt des vergangenen Besuchs in Paris. Wir picknicken mit Blick auf den Eiffelturm.
Nach dem langen Vormittag haben alle Mitfahrer großen Appetit und greifen ordentlich zu. Das anschließende Gruppenfoto, aufgenommen zu den Füßen des Eiffelturms, ist wieder ganz etwas Besonderes.
Danach freuen wir uns alle auf unser Hotel in der Nähe des Tour de Montparnasse, um uns etwas auszuruhen, damit wir für den Abend fit sind. In der Nähe des Hotels gibt es viele Gelegenheiten um Essen zu gehen. Angefangen von einer "Sandwicherie" über Bistros und Brasseries gibt es einige Restaurants, denen man schon von außen anzusehen glaubt, dass man hier kulinarisch nicht enttäuscht wird. Und nach dem Abendessen bietet es sich an, den Tour de Montparnasse zu erklimmen (mit dem Aufzug!), der mit über 200 m Höhe und über 50 Stockwerken einen großartigen Blick über das nächtliche Paris verspricht. Diese Gelegenheit haben doch einige Mitfahrer genutzt und von oben die Sehenswürdigkeiten von Paris auf sich wirken lassen. Andere haben schon zu Hause den Eifelturm gebucht und sich von dort das nächtliche Paris angesehen. Und wie der Zufall so spielt, treffen einige Germaringer aus dem Bus auf Germaringer Selbstfahrer, die auf dem Weg nach La Verrie einen Zwischenstopp in Paris eingelegt haben, als wäre es verabredet gewesen.
Andere beliebte Ziele sind an diesem Abend noch Montmartre und Sacré-Cœur. Und zu späterer Stunde nutzen einige noch die Gelegenheit zu einem Ausflug in die nächstgelegene Bar.
Freitag 17. August
Nach einem wunderbaren und ausreichenden Frühstück in unserem Pariser Hotel fahren wir gegen 10 Uhr weiter. Alle sind pünktlich am Bus, nur haben wir wieder einmal die Hotelaufzüge an ihre Grenzen gebracht, bis alle Mitfahrer in der Hotelhalle angekommen sind. Elke Metschar, Katharina Engst und Franz Deuschl vom Komitee müssen wider Erwarten noch eine Zeitlang auf die Hotelrechnung warten, die sich partout nicht drucken lässt.
Unser nächster Halt ist Chartres. Nachdem wir vor 24 Jahren die bekannte Kathedrale bei einer Fahrt in die Partnergemeinde schon einmal besichtigt haben, hat das Komitee einen Halt in Chartres diesmal wieder ins Programm aufgenommen. Inzwischen ist die Kathedrale zum großen Teil innen gereinigt worden und die ehemals schwarzen Kirchenwände strahlen in heller Sandfarbe. Wie groß der Unterschied ist, lässt sich an den noch nicht restaurierten Seitenschiffen erkennen. Die prachtvollen Fenster kommen viel besser zur Geltung. Jedes Einzelne ist ein Kunstwerk. Laut Kirchenführer kommen auf 1m² Fensterfläche ca. 400 Glasstückchen.
Sehenswert ist auch das große Labyrinth auf dem Boden im Westteil der Kirche. In der ehemals dunklen Kathedrale kam dieses überhaupt nicht zur Geltung. Eine Tafel weist uns daraufhin, dass es im 13. Jahrhundert dem Labyrinth aus der griechischen Mythologie nachgebildet wurde. Von Chartres aus fahren wir zunächst etwa eine Stunde, bis wir noch einmal für ein Picknick halten. Auf der Weiterfahrt erfahren wir per WhatsApp, dass sich einige der Selbstfahrer schon in der Nähe von La Verrie befinden und uns wahrscheinlich bereits mit den Franzosen erwarten werden.
Im Bus ist die Stimmung sehr gut. Alle sind vom Picknick gestärkt, als die Komiteevorsitzende Elke Metschar Martin Schlichtherle ans Mikrofon bittet, damit er mit uns die Freundschaftshymne einübt bzw. uns wieder ins Gedächtnis ruft. Auch restliche Liedzettel von vor 2 Jahren werden verteilt, so dass sich jeder noch einmal mit Text und Melodie vertraut machen kann. Der erste Versuch zeigt, dass wir die Melodie noch nicht wieder ganz im Ohr haben.
Der restliche Teil der Fahrt verläuft wie die ganze Fahrt bisher ohne verkehrstechnische Zwischenfälle. Altbürgermeister Josef Kreuzer, der uns vorher schon von den Anfängen der Partnerschaft berichtet hat, stimmt uns noch auf das große Theater im Grand Parc du Puy-du-Fou ein und erzählt uns von den Anfängen des Parks bis heute. Vor allem Diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind, erfahren einige interessante Informationen.
Bedingt durch das letzte ausführliche Picknick sind wir nicht ganz pünktlich erst um 17.30 Uhr in La Verrie, wo wir mit großem Hallo empfangen werden. Dieses Mal nicht wie sonst auf dem Platz Henri-Victor Mallard, sondern am Salle des Noues, wo sich 2018 das Meiste abspielt. Nachdem sich alle Freunde aus Germaringen und La Verrie begrüßt haben - wie bemerkt Martin Schlichtherle beim Aussteigen aus dem Bus: "Jetzt dürfen wieder Küsschen verteilt werden!"- geht es in der Halle weiter. Auch hier wird noch erzählt und gelacht, bevor Maire Jean-François Fruchet die Gäste launig begrüßt und Katharina Engst vom Komitee übersetzt. So sagt er u.a. unter großem Beifall: "Vor vier Jahren, beim letzten Besuch in La Verrie, haben die Franzosen die neuen Fußballweltmeister 2014 begrüßt, in diesem Jahr werden die Gäste aus Deutschland vom neuen Fußballweltmeister 2018 empfangen!"
Auf allen Tischen liegen die Texte der Freundschaftshymne und am Ende seiner Begrüßung lässt Maire Fruchet uns das Glas erheben und gemeinsam singen wir die Freundschaftshymne. Anschließend begrüßt uns der Vorsitzende des französischen Komitees Yannick Guilloteau und stellt uns sein Komitee vor. Wir erfahren das ausführliche Programm für die kommenden Tage und werden auch darauf hingewiesen, dass wir im Grand Parc du Puy-du-Fou die Ausweise dabeihaben müssen und dass Taschenkontrollen durchgeführt werden. Jegliche Art von "Waffen", auch simple Taschenmesser, sind nicht gestattet. Damit hat man auch hier, ähnlich wie wir es bereits in Paris erlebt haben, die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht. Nach dem Vorstellen des Programms findet noch die übliche Quartierverteilung statt, bevor wir unser Gepäck ausladen und mit unseren Familien nach Hause fahren, wo wir gemeinsam mit den Gastfamilien zu Abend essen.
Samstag 18. August
Heute ist es ein wenig den Gastfamilien überlassen, was sie mit ihren Gästen unternehmen. Ein Großteil fährt wie wir in den Freizeitpark "La Tricherie", der einiges an Aktivitäten zu bieten hat. Als wir aber am Vormittag dort ankommen, ist alles noch sehr ruhig. Auf dem See liegen die Boote im Hafen, die Liegewiese ist leer und auch der Minigolfplatz hat noch geschlossen. Es stellt sich heraus, dass die einzelnen Geschäfte erst um die Mittagszeit öffnen. Also beschließen wir, erst mal um den See zu spazieren. Diese Gelegenheit nutzen andere Grüppchen von uns ebenfalls. Ein sehr schöner Spaziergang, der am Vormittag noch gut zu genießen ist, da ein leichter Wind weht und sich außerdem eine Seite im Schatten befindet.
Hier ist die "Angelseite" und es gibt einige Petri-Jünger, die ihre Angeln ausgelegt haben. Auch die mächtigen Eichen aus dieser Seeseite sind durchaus sehenswert. Zurück am Ausgangspunkt ist der Minigolfplatz immer noch geschlossen, aber am nahen Picknickplatz im Wald entdecken wir bekannte Gesichter. Wir holen unsere Sachen aus dem Auto und nach und nach gesellen sich andere Gastfamilien mit ihren Germaringer Gästen dazu. Ein wunderbarer schattiger Platz mit großzügig auseinander stehenden Tischen und Bänken, so dass keine Gruppe die andere stört.
In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Waldklettergarten. Hier kann man zufällig einigen Akteuren zuschauen. Auch um den See haben verschiedene Gruppen von La Verrie und Germaringen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zelte aufgeschlagen, um dort den Tag am Wasser in vollen Zügen zu genießen. Das Abendessen findet auch heute in den Familien statt, bevor wir zum Puy-du-Fou Freilichttheater aufbrechen. Wir sind früh dran und sehen noch die Menschenmassen die aus dem Puy-du-Fou Parc strömen. Wir treffen bekannte Gesichter, die ganz begeistert von den Darbietungen sind. Elke, Marianne, Johanna und Josef werden von Bruno begleitet, dessen Eltern ein Picknick am Parkplatz vorbereitet haben, damit sie alle gestärkt das einmalige Schauspiel genießen können. Was soll man sagen, es ist grandios, was die Franzosen hier auf die Freilichtbühne zaubern. Ein unvergleichliches Schauspiel über die Landesgeschichte, das mit großartigen Wasserspielen und einem großartigen Feuerwerk endet. Sehr beindruckend! Und immer wieder verblüffend, wie geordnet sich die 14 000 Besucher zu den Parkplätzen begeben und wie schnell man mit dem Auto das weitläufige Gelände verlassen kann.
Sonntag 19.August
Heute ist der offizielle Tag des Austausches. Traditionell beginnt der Tag an der Freundschaftsglocke mit dem Läuten der Glocke durch die Bürgermeister der beiden Gemeinden Jean-François Fruchet und Helmut Bucher. Anschließend läuten die beiden Altbürgermeister Jean-Paul Rongeard und Josef Kreuzer und die Vorsitzenden der beiden Komitees Yannick Guilloteau und Elke Metschar. Vor dem Läuten hat Maire Fruchet alle Anwesenden begrüßt, besonders seinen Amtskollegen aus Germaringen und die Amtsvorgänger der beiden Gemeinden. Auch den ehemaligen Bürgermeister aus St. Aubin, Jean-Claude Chopin, heißt Maire Fruchet herzlich willkommen, ebenso wie die Vorsitzenden der beiden Partnerschaftskomitees.
Bevor die Bürgermeister zum Läuten der Glocke schreiten, bittet Fruchet die Musikkapelle aus La Verrie die Freundschaftshymne - das Geschenk der Gemeinde Germaringen zum 40jährigen Jubiläum der Partnerschaft - anzustimmen. Nach dem Läuten der Glocke formiert sich ein Zug zum Place Charles-de-Gaulle, wo die Fahnen gehisst werden und die Musikkappelle die deutsche, die französische und die Europahymne spielt. Danach geht es weiter zur Kirche, in der der Pfarrer von La Verrie eine sehr feierliche Messe liest, unterstützt bei Lesung, Fürbitten und Gabenbereitung durch das französische Komitee. Den deutschen Teil bei Lesung, Predigt und Fürbitten lesen Mitglieder des deutschen Komitees. Nach der Messe gehen wir alle zum Platz Henri-Victor Mallard, wo die offiziellen Reden und die Geschenkübergaben stattfinden.
Maire Fruchet begrüßt alle Anwesenden nochmals und drückt seine Freude über den Besuch aus Germaringen aus. Das Geschenk für die Partnergemeinde, das Elke Metschar und Yannick Guilloteau enthüllen, ist etwas ganz Besonderes. Was zunächst aussieht wie ein Puzzle-Bild, entpuppt sich als zusammengesetztes Bild der einzelnen Porträts aller Einwohner aus La Verrie, die am Ende ein Foto von La Verrie zeigen. Die Porträts sind als große Bilder in ganz La Verrie zu besichtigen. Eine außergewöhnliche Idee, die großen Anklang findet. Maire Fruchet bedankt sich beim französischen Komitee für die Organisation des Besuches und bei allen Gasteltern. Bürgermeister Bucher bedankt sich für das außergewöhnliche Geschenk und drückt seine Freude über die Einladung nach La Verrie aus. Er zeigt sich glücklich, das erste Mal bei einem Besuch dabei sein zu können. Bucher spricht die mittlerweile 42jährige Freundschaft mit La Verrie an, die durch regelmäßige Besuche aktiv gelebt wird. Er erinnert an den Besuch von La Verrie vor 2 Jahren, als wir gemeinsam zum ersten Mal die Freundschaftshymne: "Die Freundschaft verbindet uns, sie ist ein großes Geschenk" gesungen haben.
Helmut Bucher überreicht nun seinerseits das Geschenk der Gemeinde Germaringen. Er erläutert, dass es ein Anliegen des Komitees und ihm war, in einem neuen Baugebiet in der Mitte von Germaringen eine Straße nach La Verrie zu benennen. Symbolisch hat der Bürgermeister das Straßenschild mitgebracht, das nun ebenfalls von Elke Metschar und Yannick Guilloteau enthüllt wird. Das Baugebiet, das derzeit in Germaringen entsteht, wird auch die Heimat der Stele, die La Verrie 2016 der Gemeinde Germaringen zum Geschenk gemacht hat. Außerdem übereicht Bürgermeister Bucher einen Ginkgobaum, der wegen seiner Robustheit ein Zeichen für die alles überdauernde Freundschaft der beiden Gemeinden darstellen soll. Die Vorsitzende des Freundeskreis La Verrie, Elke Metschar, bedankt sich im Namen aller Mitfahrer und ihres Komitees für die Einladung und beim französischen Komitee für umfangreiche Arbeit, die unser Besuch mit sich bringt. Sie spricht auch ihren Dank aus an alle Bürgermeister aus La Verrie und St. Aubin, die die Freundschaft von Anfang an mitgetragen und unterstützt haben. Sie wünscht sich weiter eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Freundschaftshymne. Auch Elke Metschar weist noch einmal auf die Bedeutung des Ginkgobaumes für die lang dauernde und weiter bestehende Freundschaft hin und bedankt sich im Namen aller Mitfahrer bei den Gastfamilien.
Nach den Reden steht wie üblich das "Freundschaftsglas" bereit, um auf die Partnerschaft anzustoßen. Bevor die lockeren Grüppchen sich auflösen, bittet uns Yannick Guilloteau in eine Ecke des Platzes, wo ein Fotograf ein fröhliches Gruppenfoto schießt. Etwas später treffen sich alle am Salle des Noues wieder zu einem launigen Picknick im Schatten. Das französische Komitee hat zwei Spanferkel grillen lassen, die bereits einen appetitlichen Duft verbreiten. Jede Familie schleppt Kühltaschen und Picknickkörbe und Baguettes herbei und es wird ausführlich den ganzen Nachmittag getafelt. Vorspeisen, Salate, ein Stück Spanferkel mit weißen Bohnen und der Füllung, Käse und noch Dessert. Später ist noch ein Spaziergang durch La Verrie vorgesehen und für die jüngeren gibt es verschiedene Spiele. Da das Wetter so schön ist, bleibt man am Abend draußen vor der Halle. Ein Imbisswagen ist aufgestellt und wer tatsächlich noch Appetit hat, kann sich hier mit Sandwiches, Burger und Pommes Frites stärken. Der Tag endet für die meisten früher als erwartet, da es im Lauf des Abends empfindlich kühl wird.
Montag 20. August
Abfahrt um 7.30 Uhr. Als wir fast pünktlich am Salle des Noues ankommen, sind alle da, nur der französische Bus lässt noch auf sich warten. Wir bekommen inzwischen Informationen über das Naturschutzgebiet im Tal der Sèvre Niortaise "Le Marais Poitevin", in das wir heute fahren. Als der Bus kommt, heißt es einsteigen. Immerhin eine gute Stunde Fahrt liegt vor uns bis nach Coulon im Herzen des Naturparks. Nach dem Aussteigen teilt man uns in 3 Gruppen, die die 3 Programmpunkte des Tages in unterschiedlicher Reihenfolge absolvieren. Das Gebiet um Coulon nennt sich auch "Venise verte", "grünes Venedig", und macht seinem Namen alle Ehre.
Wir befinden uns im zweitgrößten Feuchtgebiet Frankreichs nach der Camargue, welches immerhin eine Größe von 110.000 ha aufweist. Ein ausgeklügelt angelegtes Kanalsystem durchzieht das Waldgebiet. In der jetzigen Form entstanden im 16. Jahrhundert durch einen holländischen Baumeister wurde das Gebiet ausschließlich über Boote nutzbar gemacht. Selbst heute werden Kühe noch auf diesem Weg zu ihren Weiden gebracht. Über die Geschichte erfahren wir alles Wissenswerte im Haus des Marais Poitevin in Coulon. Und bei einer Bootsfahrt, bei der die Bootsfahrer die Kähne mit Stangen vorwärtsbewegen, tauchen wir eine idyllische Wasserwelt ein, in der wir die Orientierung ganz verlieren würden. Nur Wasser, Bäume, Wiesen und weidende Kühe.
Jeweils eine Gruppe besucht das Museum, eine fährt mit den Booten und die dritte Gruppe hat genügend Zeit, durch den Ort zu schlendern oder Kaffeetrinken zu gehen. Insgesamt ein interessanter Tag. Natürlich kommt bei den Franzosen auch das leibliche Wohl nicht zu kurz und so gibt es am Mittag ein ausgedehntes Picknick für alle an der Bootanlegestelle, bei dem auch ein Gläschen Wein nicht fehlen darf.
Am Spätnachmittag fahren wir zurück nach La Verrie, wo wir am Abend die Gastfreundschaft der Partnergemeinde wieder ausführlich in den Familien genießen dürfen.
Dienstag 21. August
Heute steht ein Tag am Meer auf dem Programm. Es ist eine überaus muntere und gut gelaunte Gesellschaft, die am Morgen in die beiden Busse einsteigt. Noch ist es etwas bewölkt, aber es verspricht, ein schöner Tag zu werden. Als die beiden Busse eine kurze Strecke auf der Autobahn gefahren sind, geschieht das Unfassbare.
Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Einer der Mitfahrenden aus Germaringen erleidet einen schweren Herzanfall und wird jäh aus unserer Mitte gerissen. Der Tag, die Tage der Partnerschaft sind in zwei Hälften zerbrochen. Fassungslos kehren die Busse nach La Verrie zurück. Alle Mitfahrer finden sich in der Halle zu einem Gebet zusammen. Das Komitee Freundeskreis La Verrie spricht sich dafür aus, den heutigen Abschiedsabend wie geplant durchzuführen, aber in sehr viel ruhiger Form als sonst. Auch eine mögliche sofortige Abreise wird in die Überlegungen miteinbezogen. Am Nachmittag organisiert das französische Komitee einen ausführlichen Spaziergang entlang der Sèvre, bei vorangegangenen Besuchen auch schon das eine oder andere Mal ein Programmpunkt. Das hilft uns ein wenig, Abstand zu gewinnen.
Der Abschiedsabend beginnt mit einem Aperitif vor der Halle und geht im Saal mit einer hervorragenden Paella weiter, die vor der Halle in riesigen Pfannen zubereitet wird und das Gastessen von Germaringen für die französischen Gastgeber ist. Nach dem Dessert bedankt sich Maire Fruchet bei seinem Komitee für die hervorragende Organisation der vergangenen Tage und bei den Gasteltern für die Aufnahme der deutschen Gäste. Komiteevorsitzende Elke Metschar und ihr gesamtes Komitee überreichen ihrerseits als Dankeschön an die französischen Komiteemitglieder kleine "Sackerl", wie Elke Metschar es ausdrückt, die mit heimischen Produkten gefüllt sind. Auch Maire Fruchet, die beiden ehemaligen Bürgermeister aus La Verrie und St Aubin, Jean-Paul Rongeard und Jean-Claude Chopin erhalten ein solches Präsent. Maire Fruchet bekommt außerdem noch ein Vogelhäuschen mit Allgäuer Motiven von Bürgermeister Helmut Bucher überreicht, das seinen Platz im Park "Germaringen" in La Verrie finden wird.
Nach dem Verteilen von Geschenken an das deutsche Komitee und ebenso an Altbürgermeister Josef Kreuzer haben Vorsitzender Yannick Guilloteau und seine Mithelfer eine besondere Überraschung für Maire Jean-François Fruchet und Bürgermeister Helmut Bucher vorbereitet. Sie überreichen den beiden jeweils ein großformatiges Exemplar des am vergangenen Sonntag aufgenommenen Gruppenfotos. Bürgermeister Bucher bedankt sich herzlich für das großartige Foto und noch einmal für die Gastfreundschaft, die wir an den vergangenen Tagen genießen durften. Er spricht anschließend an Maire Fruchet, an das französische Komitee und an alle Gasteltern gerichtet, die Einladung aus, Germaringen in 2 Jahren 2020 zu besuchen.
Nach diesem offiziellen Teil wird noch das mitgebrachte Bier ausgeschenkt und dann neigt sich dieser denkwürdige Tag und der Abschiedsabend langsam dem Ende zu.
Mittwoch 22. August
Für diesen letzten Morgen in La Verrie haben sich die Franzosen etwas Besonderes einfallen lassen. Im Gegensatz zu sonst gibt es ein gemeinsames Frühstück im Salle des Noues. Eine wunderbare Idee, die den Abschied durch das letzte Beisammensein etwas einfacher macht. Die Koffer und das sonstige Gepäck sind bereits im Bus verladen und so können wir uns in Ruhe nach dem ausführlichen und reichhaltigen Frühstück verabschieden und gegen 11 Uhr die Heimreise antreten. Die Fahrt verläuft zügig und ohne große Staus. Es gibt einige Pausen, aber keine längeren Aufenthalte mehr. So kommen wir gut am Donnerstagmorgen um halb zwei wieder am Germaringer Hof an.
Es waren interessante und fröhliche Tage in unserer Partnergemeinde La Verrie, die leider auf so tragische Weise überschattet worden sind.
Komitee Freundeskreis La Verrie
Vorsitzende Elke Metschar, Pia Brand, Franz Deuschl, Katharina Engst, Ute Gött, Sylvia Grödl, Anja Wiedemann, Gemeinderätin Johanna Rösch und Bürgermeister Helmut Bucher
Eine Bitte zum Schluss: Wir planen einen Fotoabend im Oktober 2018. Wie schon beim Infoabend angesprochen, würden wir uns freuen über eine kleine Auswahl Eurer Aufnahmen. Jeweils ca. 10 Bilder von möglichst vielen Mitfahrern würden schon für eine interessante Mischung des Fotovortrages ausreichen. Bitte entweder per E-Mail an folgende E-Mail-Adresse: hp_brand@t-online.de, dabei auf die Größe der Datei achten. Oder auf USB-Stick (bitte beschriften mit Namen und Adresse) einwerfen bei Hubert und Pia Brand, Tulpenweg 8 in Germaringen.
Herzlichen Dank.